Ich kenne vor Dir keine Scham. Das bedeutet nicht etwa den Verlust von Intimität. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ist die Scham abgelegt, wird Nacktheit zu einer Botschaft: Ich zeige mich, bin aufgebrochen, geöffnet, und spüre jede Geste, jedes Wort, jeden Blick, jede Berührung ganz anders. Ich habe Vertrauen und staune über die Verletzlichkeit, mit der ich mich zeige – voller Lust, diese Auslieferung zu erfahren. Und forciert zu werden, mich erniedrigen zu lassen, zu entblössen, nicht nur meine Haut zu zeigen, sondern alles, was noch viel tiefer liegt.
