Eine seelische Verletzung ist nur möglich, wenn eine Verletzbarkeit vorliegt. Menschen sind aus ihrem Da-Sein heraus verletzbar, denn sie sind auf andere angewiesen und damit auf das, was andere ihnen antun.
Die Verzwecklichung eines Menschen kann eine Verletzung entzünden, also immer dann, wenn der Mensch nur zum Zweck wahrgenommen wird, wenn an ihm die eigene Auslebung und Triebhaftigkeit Befriedigung findet. Diese Art der Benutzung degradiert den Menschen, nimmt ihm den Selbstwert und damit den Blick auf seine eigene Ganzheitlichkeit.
Aus dieser Art der Verletzung kann eine Wunde der Verbitterung erwachsen und sich einfressen, die wiederum nur durch Vergebung heilen kann.
Für die Vergebung ist die Reifung des Verletzten Voraussetzung. Es ist notwendig, aus der eigenen Kläglichkeit herauszukommen, Kräfte zu bündeln, um der Verletzung die Wirksamkeit zu nehmen.
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