Bettelt mein Diener Felix, so öffnet sich mein Herz. Betteln stellt für mich eine besondere Hingabeform dar und berührt mich auf sehr warme sinnliche Weise. Im Betteln liegt eine schutzlose und gleichzeitig gefühlvolle Selbstoffenbarung, die zwingend vom Empfänger durch Wertschätzung aufgefangen werden muss.
Mit dem Flehen drückt mein sklavischer Diener Felix seine Unterwerfungsfreude aus,und er zeigt mir, dass er seine oft sehr überschwänglichen Wortanbetungen mit Wahrhaftigkeit belegen möchte. Seine innere Gefühls-und Empfindungswelt drängt durch sein Flehen nach Außen; er bekundet damit deutlich seinen Handlungswillen.
Wie könnte mich diese Art der bittenden Hingabe jemals nicht berühren – zumal darin auch eine Vertrauensbestätigung enthalten ist!
Findet sein Bitten tägliche Anwendung, so ist für mich ein bedeutender Meilenstein innerhalb seines Abrichtungsprozesses gesetzt. Noch jedoch liegt dieser Stein lose im Erdboden.
Durch das Betteln wird meine Stellung und damit meine Macht geehrt und manifestiert, und auch der Thron, auf dem ich sitze, ist mir dann wesentlich angenehmer.

Ich erwarte von meinem submissiven Eigentum eine formvollendete sklavische Haltung seiner Bettelbitte und eine Dankesbekundung, denn Höflichkeit ist mir ein lieber und ein selbstverständlich lebender Wert. Achtsamkeit muss gebraucht und täglich angewendet werden, sonst verkümmert sie – wie, wenn ein Muskel nicht benutzt wird. Und es gefällt mir zudem ungemein, in die strahlenden Augen meines Dieners zu sehen, wenn er mich meint.
Etwas möchte ich deutlich herausstellen:
Im Grunde genommen sind meine Anordnungen und Befehle auch nichts anderes als ein Bettelausdruck. Nur hat meine eigene Offenlegung einen anderen Namen. Und damit wird deutlich, wie Verantwortung überhaupt verteilt ist, nicht wahr?