So viele Jahre wünschte ich mir, ich hätte eine private Spielpartnerin. Jemanden, mit dem ich meine sexuellen Bedürfnisse ausleben könnte. Mit einer Frau, die meine Vorlieben und Triebe für die eigene Lust zu verwenden und mich entsprechend zu benutzen weiss.
Der Mensch will immer mehr, nicht wahr? Bald war mir klar, dass es mich irritierte, wenn jemand nur so tat, als ob. Das Erlebnis war toll, die Szenerie stimmig, das Kopfkino wurde bedient, die Lust schwappte hoch. Die Frau hatte Spass, genoss ihre Macht. Und danach? Es blieb keine Verbindlichkeit. Es folgte nichts daraus als die Gewissheit und das Vergnügen, sich tiefer zu kennen und eine bestimmte Art Sex zu teilen. Das ist gewiss nicht nichts. Aber es liess mich doch zurück in meinem Wunsch, beim Wort genommen zu werden. Ich erlebte, dass Worte, die ich hörte, wie die Taten waren, die ich dann fühlte – aber dahinter steckte nicht wirklich eine greifbare Haltung. Was mir fehlte, war die Beziehung, die Bindung, die über das Erlebnis hinaus ging. Die tägliche Abholung in diesem Versprechen, wahrhaftig Diener, sklave sein zu wollen.

Nun habe ich diese Bindung, und es beschämt mich sehr wohl, zugeben zu müssen, dass ich auch ein bisschen „auf die Welt gekommen bin“. Was mir erstrebenswert schien, war dann in der Trägheit des Alltags nicht immer leicht zu leben, und ich habe längst die Erfahrung gemacht, dass es die Geduld meiner Herrin braucht, um die Zeit zu bekommen, die ich für das submissive Lernen brauche. Doch was lässt mich, lässt uns dabei bleiben und nicht ablassen vom Ziel, diese Submission in einer Femdom-Beziehung in wahrhaftiger Bindung zu feiern?
Es geht nicht darum, bloss Aufgaben zu stellen und zu erfüllen, die Herrin und Sub bei Laune halten. Es geht nicht um das Schaffen von Konstellationen und Sensationen – sondern um das Gefühl und Bewusstsein, die Empfindung, die eigene Wesensart entdecken und erleben zu können, die Bedürfnisse des Partners für die eigene Lust empfangen zu wollen und angenommen zu sein in der Machtausübung wie im Dienen. Dieses Grundgefühl, als Herrin und sklave erkannt zu werden, und die Entscheidung, danach leben zu wollen, ist an kein Spiel gekoppelt und nicht die Abfolge von Episoden. Die Haltung dahinter führt zu Ausgestaltungen, und es ist nicht entscheidend, wie weit sie gehen, wie restriktiv sie sein mögen und wie viel Zeit am Tage sichtbar in Demutshaltung verbracht wird. Es geht um das Gefühl. Die Empfindung. Die immer da sein darf und soll. Wir haben vor einander einen Status, und der ist für uns immer greifbar. Mit wunderbaren Konsequenzen.
Hier verweise ich auch gerne auf diesen Text meiner Strahlenden Herrin Isis: Befehle