Es gibt in jeder Begegnung zwischen uns diese magischen Momente, in denen Du fühlst und beobachten kannst, wie ein Widerstand in mir zusammenfällt. Ich glaube, diese Augenblicke wollen wir Beide immer wieder erleben. Sie sind faszinierend, weil sich dabei für uns Beide ein Tor öffnet, zu dem Du gerade einen Schlüssel gefunden hast. Und wir öffnen nicht Grabkammern oder Schatztruhen, sondern einen Teil unserer Wohnung, die unsere Seelen uns erzählen lässt, wer wir sind. Wir bekommen Bewusstsein geschenkt für das Geheimnis unserer Verbindung.

Und so geht es auch nicht wirklich um den Kick, sondern darum, was wir uns erhalten können für unsere tägliches Miteinander, unsere Beziehung und Bindung. Die Fesseln, alle Insignien Deiner Macht sind wunderbar, doch sie könnten ab diesem Moment wegfallen, und nichts würde sich ändern. Nicht in der Situation, und dann auch nicht mehr in unseren Stellungen, die wir für einander einnehmen.

Ich könnte auch zwei Meter gross sein und dreimal so schwer wie Du – dennoch bleibt klar, wer oben ist und unten, wer – eben – den Schlüssel in der Hand hat. Und was ich erfahre und sehe durch die Türen, die Du mir aufmachst, macht mich glücklich, denn Du öffnest nicht eigentlich Verliese, sondern Ecken und Erker, in denen Du gerne mit mir verweilst. Und da ist kein Moder und kein Schimmel, sondern Licht und Wärme – und Staunen über einander. Und wenn wir später in den Spiegel blicken, sehen wir gleichzeitig das Licht in unser beider Augen.