
Jede Fessel, die Du für mich ausdenkst und kreierst, jeder Seilzug, den ich spüren darf, ist Deine direkte Anrede an mich und meine sklavenSeele. In den fordernden Momenten bist Du dabei – meistens oder schnell wieder – ganz nah. Ich fühle Deine Berührung genau so wie den Druck der Seile. Mein Körper wird unter Spannung gesetzt und erfährt gleichzeitig Deine Körpernähe, Deine Berührungen, den streichelnden Hauch Deiner Sinnlichkeit auf meiner zitternden, vibrierenden Haut.
Wenn Du eine neue Fessel anwendest, erfahre ich ganz direkt, wie viele Gedanken Du Dir rund um meine Haltung und Abrichtung machst, wie sinnlich, intensiv und phantasievoll Du Dich mit mir beschäftigst, und mag das im Ergebnis noch so fordernd für mich sein, so sehe und fühle ich dabei auch immer die wunderbare Botschaft, wie sehr ich im Zentrum Deiner lüstern herrischen Gedanken stehe.
Fesselung ist eine ganz direkte Art der Herrin, sich mit ihrem sklaven zu beschäftigen, und sie ist niemals zweimal genau gleich. Nicht nur sind die Absichten unterschiedlich, auch die Sprache ist es, die Stimmung, die Ausführung, die Energie.
Und ich gebe zu, dass da bei mir immer das grosse Staunen mitschwingt, dass es in diesen Momenten nur um mich geht. Mag sein, dass mir anschliessend für eine Zeit Aufmerksamkeit entzogen wird, weshalb ich, süchtig nach Deiner Gegenwart, durchaus manchmal hoffe, die Seile mögen von Dir sehr stramm angezogen werden, weil ich dann sicher sein kann, dass Du sehr schnell wieder bei mir sein wirst…
Aber die Ruhe ist nie Horror, nie dunkel für mich, auch wenn kein Licht brennen sollte: Ich stehe, sitze, liege im Reich meiner Herrin, bin ein Teil Deines Lebens und atme im Zentrum Deiner Intensionen, mit denen Du Deinem und meinem Wesen in diesem Deinem Raum Entfaltung schenkst.