
Kaum eine devote Seele, die sich nicht von Themen der Kennzeichnung und Markierung angesprochen fühlt. Der Wunsch der Zugehörigkeit, das Bekenntnis mehr oder weniger öffentlich machen – diese Gedanken sind Teil unserer Welt. Genau, wie eine Ehe verkündet wird, wie ein Ring Freundschaft bezeugt, so wirkt ein Tattoo, ein Branding, oder ein fester Reif. Auch hier mag Vieles Phantasie bleiben, ist Besinnung und Vergewisserung über die eigenen Gefühle und die Folgen wichtig. Ich gebe zu, dass ich mich bei manchem Tattoo automatisch frage, ob der Träger es später nicht bereut? Wir leben in einer Welt, in welcher sehr Viele die Erfahrung machen, das vermeintlich Verbundenes sich doch wieder gelöst hat. Doch dann sage ich mir auch, dass selbst dann etwas sehr Schönes bleibt, bleiben sollte: Das Erlebte, die gemeinsame Wegstrecke hat mich geprägt, ist Teil meiner Persönlichkeits-findung, und wer mir begegnet und von mir erfährt, fühlt das mit, lernt mich in meinem Jetzt kennen, das es ohne meine Geschichten nicht gäbe – und entsprechend bejahend will ich es sehen. Auch dann, wenn Trennung ein Glück geworden ist.
Und wie ist es, wenn mein Jetzt, das neue Glück auf eine solch lange Geschichte folgt? Hast Du bereits ein ganzes Leben zu erzählen, wenn Dir DIE Begegnung geschenkt wird – wie ist es dann? Die Verbindlichkeit, die wir fühlen, die für uns zentral ist, wird mit der Kraft aller Lebenserfahrung bejaht. Wir stürmen nicht blind und gedankenlos in einen Rausch, wir haben ein Schiff gebaut, auf dem wir übers Meer fahren wollen, bis ans Ende der Welt, und unsere Baute ist mit all unseren Erfahrungen errichtet worden und strahlt doch den Mut und den Willen aus, das Gemeinsame ewig zu wagen, egal, wie unwägbar der Blick voraus immer ist.
Ich bin Dein Eigentum, und der Zeitpunkt wird kommen, in dem dies seinen Ausdruck findet – in der Form, in welcher es uns entspricht.
Das wird etwas ganz besonderes für Euch sein. Viel Glück und Erfüllung dabei wünsche ich Euch.
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Daaaaanke, lieber Christian. Schon der Gedanke daran, die Beschäftigung damit ist uns Glück. Und das Gefühl dabei, ganz aufgehoben zu sein, zugehörig, habe ich jetzt schon.
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