
Oh nein, wir wahren den Abstand nicht! Aber es ist ein guter Moment, um über die besonderen Aspekte der Distanzwahrung nachzudenken.
Nähe ist immer ein Geschenk. Dein Geschenk. Du bestimmst, wann ich und wie ich Dir nahe kommen darf. Und immer mal wieder auf Abstand gehalten zu werden, erlaubt die innige, sensible Betrachtung: Ich blicke dann nicht nur auf Dich, sondern auch auf mich. Ich nehme sehr deutlich wahr, ob ich entspannt und besonders willig vor Dir knie, oder ob ich schon unter Anspannung stehe. Distanz erlaubt, meine Triebe einzusammeln – und statt auf Dich und das Eine zuzusteuern, durchzuatmen und zu feiern, was ich sehe, was mir entgegen funkelt. Aber der Weg ist nicht das Ziel, dafür bin ich viel zu verrückt nach Dir. Darum ist es so faszinierend für Dich, wenn wir mit der Distanz spielen. Herauszubilden, wie ich verharren kann, gebannt von Dir und bereit, jedes kleinste Zeichen in Deinen Augen und Deinen Gesten zu deuten bzw. zu erkennen und danach zu agieren. Und so ziehst Du Deinen Fuss zurück, stellst ihn ab und öffnest Deine Beine, während ich Dich weiter ansehe. Du geniesst es, in meinen Augen das Verlangen zu sehen, Deine Mitte betrachten zu dürfen, und dann…
Zwischen Deine Schenkel geklemmt, auf Abstand gehalten werden und gleichzeitig nicht weichen können… ein Moment, ein Zustand, ein Empfinden, wie ich es mir nicht schöner vorstellen kann… und dann wandert der Blick wieder zu Dir und bleibt wie an unsichtbaren Fäden an Deinen Augen hängen…
Ich liebe die Dunkelheit in der Tiefe Deiner Augen – und das Leuchten, das gleichzeitig in ihnen ist…