Gefangen sein ist nicht das Ende. Es ist der Anfang. Jedes Mal, wenn ich in Deine Fänge gelange, wenn Du mich bei Dir bindest und mir jede eigene Verfügungsmacht nimmst und mir die deine zeigst, legt sich ein Sturm in mir, eine innere Unruhe, und ich tauche ein in den Augenblick, den Moment, und mein Wesen erfährt Beruhigung, Ansprache und Ausblick. Es ist eine Klarheit zwischen uns angelegt, und wir sind Beide genau da, wo wir sein wollen und handeln nach unserem Wesen.

Ja, auch ich handle, auch jetzt. Ich lasse mich ein. Ich bin nicht einfach gezwungen, Dir zuzuhören. Ich lausche Dir. All Deine Fesseln, Dein Handeln stösst auf meine Bereitschaft, bricht mich auf, dringt in mich, findet offene Löcher und Herz und Seele. Wir kommen Beide an, sind dort, wo wir uns so lange hin gedacht, gesehnt haben. Und führen doch weiter, was wir vorbereitet, ja, immer weiter gepflegt haben. Wir spielen keine Rolle, wir sind Du und ich, Herrin und sklave, und wir gehören zusammen. Die Fessel ist unsere Freundin, weil sie ausdrückt, was wir fühlen. Wie das Sektglas, das zum Prost dazu gehört. Du stösst mich an, Dein Haar fällt über mein Gesicht, liegt duftend auf meiner Nase, und Du flüsterst:
Nun hab‘ ich dich wirklich!