In Klammern gesetzte Worte

Wir sind ja schon oft gefragt worden, ob es denn in unserer Welt tatsächlich so wenig Erniedrigung, Schmerz und Strafe gebe?

credit: Captive Male – Illustration vom diener der SHI – courtesy of kink.com

Wenn ich mich dann beim Gedanken ertappe, dass der Moment, in dem ich Schmerz durch Strafe erlebe, eigentlich eine Niederlage bedeutet, so zeigt sich mir dadurch, wie sehr wir unseren Weg als ein Lernen begreifen, eine Konditionierung, die ich mitgehe, aktiv bejahe und die daher eher eine Hinführung zu meinem Wesen darstellt, bei der Zwang unter Umständen Vieles vermeintlich freilegt, das aber nicht wirklich gelebt werden kann. Doch natürlich gibt es ganz viele Dinge, Prinzipien, Grundsätze, aus denen Du mich nie schlüpfen liessest, und nur schon dafür braucht es Korrektur und Besinnung, auch durch körperliche Zucht, und wenn wir ständig zusammen leben könnten, wäre diese Erfahrung von mir sehr viel öfter zu machen. Virtuell aber geht nur wirklich das ins Fleisch, was ich auch wirklich aus mir selber will, und das sich mir auch ohne diesen Nachdruck zeigt.

Aber ich kenne sehr wohl auch Deine Neugier, mit welcher Du Klammern ausprobierst, die Wirkung prüfst, meine Bereitschaft siehst, mich für Dich einzulassen – und das sind schöne, auch ehrfürchtige Momente. Es tut mir durchaus „gut“, zu sehen, dass Du keine Hemmungen hast, dem Grundsatz nachzuleben, dass Erziehung eines Erwachsenen in einer Femdom-Bindung sehr wohl auch Schläge und Züchtigung beinhaltet. Kein Mittel fehlt in Deinen Möglichkeiten, und zu wissen, dass Du sehr wohl ungerührt bis interessiert und sinnlich erregt darin schwelgen kannst, ist auf jeden Fall auch für mich lustvoller als die Momente, in denen ich mit Deinen Schlägen auch den Frust fühle, den ich Dir vielleicht gerade bereitet habe. Doch auch das ist Teil meines unerschütterlichen Vertrauens: Du züchtigst mich nie unbesonnen – mir ist immer klar, dass ich mit Verfehlungen zu aller erst mir etwas genommen habe – und dass die Strafe mir helfen soll, aus mir selbst heraus mehr Energie für meinen Weg zu sammeln.

Du lässt die Klammer zupacken und hörst, wie die Luft pfeifend aus meinem Mund entweicht. Du kommst unter mir hervor, und in dem Moment, in dem Du die Kette beschwerst, sehe ich das Lächeln in Deinem Gesicht stärker werden. Versonnener. Geheimnisvoller. Bedrohlicher? Ich will Dir gehorchen lernen. Mehr und noch mehr. Für mein eigenes Glück.

3 Kommentare zu „In Klammern gesetzte Worte

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