
Der Wunsch, als sklavenStück zum Objekt zu werden, kennen wohl viele submissiv veranlagte Menschen sehr gut. Und es ist faszinierend, in diesen Zustand einzutauchen und entsprechende Fremdbestimmung zu erleben. Es liegt eine Freiheit darin, keine Freiheit zu haben, und wir können Regungen zulassen, Daseinsgefühle erforschen, denen wir uns sonst nicht öffnen. Und für die führende, bestimmende Person ist es berührend, dass sich der Partner in ihre Hände begibt, Vertrauen zeigt und es lebt.
Doch ich will nicht wirklich verschwinden, mich auflösen. Dieser Wunsch kommt zwar immer mal wieder aus einer devot erlebten, sexuell triebhaft befeuerten Tiefe, weil eine Art Erlösung winkt, eine Befreiung von aller Schwere, eine Hemmungslosigkeit, die im Zwang gipfelt, sich einer lüsternen Herrschaft unterordnen, fügen zu müssen, gar nicht anders zu können, als benutztes Objekt zu sein. Wenn da aber ein liebender Mensch ist, der führt und begleitet, dann kann sich mein Blick nach innen richten, bleibt es nicht bei einer sexuellen Rauscherfahrung, und ich sehe auf meine submissive Lebensenergie, sehe mich mit Deinen Augen, sehe das Leuchten in Deinem Blick und in meinem Wesen.
Und nun stülpst Du mir den Sack über den Kopf, über die Seile, die mir den Blick geführt haben, schliesst ihn eng um meinen Kopf und schnallst mich auf Deine Liege. Du machst mir deutlich, dass Du nicht das Wenige von mir willst, sondern das Viele. Mehr. Du willst ALLES. Und Du raubst es mir nicht. Du empfängst es. Du willst, dass ich es Dir gebe, antrage, und ich bin fassungslos glücklich, wie viel Dir das bedeutet.
Du schmiegst Dich an mich, und es kommt uns vor, als hätten sich Frau und Mann nie mehr begehrt, sich nie näher gefühlt und verbundener. Und dann fühle ich Deine Hand in meinem Schoss und Deine sich vorwärts, aufwärts schiebenden Schenkel, und Wärme strömt durch unsere Körper…