
Es ist dreissig Grad. Du sitzt am Schatten und ich liegen in der Wohnung im Latex-Sack. Der Schweiss läuft in Strömen. Ich bade in ihm. Ich spüre die Enge, die zweite Haut, die sich satt um mich schliesst. Die weiteren Sinne sind mir genommen. Kein Hören und Sehen. Die Mundpartie verschlossen, die Nase offen. Ich atme flach.
Du hast Hausarbeit gemacht, gechillt, telefoniert. Ich bin unnützes Stückgut, weg gelegt, mit dem einzigen Sinn, Dein jederzeit verfügbares aber nicht ständig benutztes Objekt zu sein. Mein einziger Sinn ist es, verfügbar zu sein – aber auch, mich darauf einzulassen, daraus für mich und mein Wesen etwas zu machen. Und ich konzentriere mich auf den Moment, wenn Du die Knöpfe des Mundverschlusses öffnest und Deine Lippen die meinen verschliessen, ich Deinen Atem einsauge…. zuvor hast Du Dich angekündigt, bist mit den Händen, mit Deinem ganzen Körper über mich gefahren, hast die Zugbändel nachgezogen, das Halsband enger gemacht… Alles Ankündigungen, dass Du da bist, bevor wieder Stille einkehrt.
Der einzige Sinn ist ein ganz wichtiger, und wir trainieren ihn immer wieder. Meine absolute Verfügbarkeit ist eine Botschaft für uns Beide. Wir lieben unsere Kommunikation.