Mich Dir auszuliefern, bedeutet, Dir meinen Körper mit der in ihm wohnenden Seele offen zu legen. Greifst Du zu, schliesst Dein Anspruch auch Lenkung und Vertiefung durch Schmerz mit ein, so bin ich gefordert. Es erinnert uns daran, dass meine Auslieferung eine beschlossene, verbindlich eingegangene Tatsache ist, die nicht verhandelt wird. Nie mehr. Und darin liegt ein Segen. Du würdest nie Züchtigungen vornehmen, die ich in ihrer Tiefe nicht positiv verarbeiten könnte – und genau in diesem Wissen liegt in diesen Momenten für mich der grösste Ansporn, mich niemals zu verschliessen. Mein Ziel, mein Anspruch an mich selbst wird immer sein, Dir tatsächlich zu Füssen zu liegen, meine Auslieferung zu leben und dabei zu lernen, wie breit und umfassend Deine Einwirkung auf mich nach Deinem Willen sein soll. Und es ist sehr wohl so, dass ich viele Felder habe, auf denen ich ohne Nachdruck keine Fortschritte erziele.

Du wirst nie meine schaurige, mich ängstigende Herrin sein, aber Momente, in denen ich realisiere, dass Dir mein Lernen in Deinem Sinne sehr bedeutsam ist, erhellen mein Bild von Dir und erhöhen meinen Respekt: Du weisst alle Deine Mittel dafür einzusetzen, dass ich in Deinem Sinne gelehrig bin – und niemals war das zu meinem Nachteil – und das wird so bleiben. Und so ist jede Fessel, jeder Schlag, jeder Zwick ein Gut, eine Gnade, eine Handlung, an der ich wachsen darf.