
Die Ketten liegen kalt und schwer um meinen Hals. Ein Strang schon würde genügen, längst genügen, doch Du gehst ganz sicher – nicht, was meine Gefangenschaft betrifft, denn die ist schon längst besiegelt, sondern was mein Gefühl angeht, die Intensität, mit der Du mir die Erfahrung, das Fühlen schenkst. Und so ist das Gewicht des Eisens genau so wie die mal sanfte, dann wieder festere Berührung Deiner Hand ein Teil des grandiosen Vermächtnisses, als sklave gedacht, erkannt und gewollt zu sein. Wer mir dieses Wesen in die Gene gelegt hat, hat mir auch Dich geschickt, und Du lässt mich nun blühen in der Schönheit, die uns Beiden das schenkt: Befreite Wesen streben immer zum Licht und strahlen in ihren schönsten, ureigenen Farben.
Und so ist da immer der Dialog von Dir, Herrin, mit mir, Deinem sklaven, und in dieser Zwiesprache kommen wir uns selbst näher und sind wir bei einander geborgen.
In unseren Räumen, bildlich wie real gesprochen, öffnen wir uns für unsere Bestimmung, und wir sind, was wir sein können. Im Du erfahre ich das Glück, für ein strahlendes Gesicht und einen freien Geist verantwortlich sein zu dürfen, und mein vor Dir gebeugter Rücken lässt Dein Rückgrat wachsen, Deine Schultern sich straffen und Deine Mitte vibrieren, während Herz und Seele von uns Beiden die Wärme der Geborgenheit fühlt, die Heimat heisst.