Heute will ich mal ganz bewusst – in einer Art Brainstorming – über ein Bild reflektieren und einfach aufschreiben, was mir dazu in den Sinn gekommen ist und weiter meine Gedanken formt:

Die Wand hat schon ganz viele Bohrlöcher und fest verschraubte Ringe… Man sieht nicht, was für ein Raum es ist. Ganz bewusst stelle ich mir vor, dass es nicht eine Scheune oder ein Dungeon ist, sondern eine Wand im Wohnbereich meiner Herrin.
Die Arretierungen behindern keinen Blutdurchfluss, die Befestigungen werden mit einem Schraubbohrer vorgenommen. Beides ist auf die Schaffung dauernder Tatsachen ausgelegt…
In die Kopfkiste kann ein Audiogerät gelegt werden, das ein Mantra abspielt. Die Tonresonanz erzeugt mit den Holzwänden einen leisen Hall und ein unmerkliches Vibrato.
Er kann an den nicht lichtdicht montierten Scharnieren erkennen, ob im Raum Licht brennt oder nicht. Absolut dunkel ist es nicht, und die Geräusche sind sehr gedämpt, aber es ist nicht immer völlig still.
Tritt die Herrin vom sklaven zurück und wendet sich ihren eigenen Beschäftigungen zu, verschmilzt der sklave irgendwie mit der Wand oder ist wie eine Statue, die sich nicht gross vom Hintergrund abhebt. Wird seine Kleidung entsprechend gewählt, kann der Effekt noch gesteigert werden.
Irgendwie nicht vorhanden zu sein und umgekehrt doch, und in einer sehr besonderen Form, erzeugt in ihm diese erregende Mischung von Rücksetzung, gar Erniedrigung – und Auszeichnung durch Ausstellung.
Ob der sklave geknebelt ist, wissen wir nicht. Ob er einen Schwanzkäfig trägt oder was auch immer, auch nicht. Viele selbstverständliche Dinge müssen nicht sichtbar sein. Die Herrin weiss es, bestimmt es und freut sich daran.
Sieht die Herrin nach ihm und schlägt danach die Klappe zu, wirkt das Geräusch für ihn wie ein Knall mit Nachhall.
Als er beginnt, die Kiste mit dem Kopf an die Wand zu drücken, damit sie nicht auf seinen Schultern schabt, wird sie plötzlich mit Schrauben an der Wand befestigt. Das Geräusch des Bohrers geht ihm direkt in die Ohren und martert sein Hirn, und dabei begreift er, dass es jetzt, wo er die körperliche Anstrengung zu spüren beginnt, gerade erst begonnen hat.