
Kerkertage sind mönchisch. Stille. Reduktion. Null Ablenkung. Keine Beschäftigung. Unruhe im Kopf, scheinbare Leere um mich. Überall sein, aber doch nicht hier. Was ich alles tun könnte, was mir alles fehlt, was ich alles vermisse. Aber ich bin zwar gerade allein, aber nicht einsam. Ich gehöre dazu. Ins Reich meiner Herrin. Mein Nichts ist gewollt, und soll sich wandeln. Mein Blick soll sich ändern, gerade, wenn er nach innen gerichtet ist. Ich habe ein Licht in mir. Eine Demut. Sie kann durch die Gitterstäbe entweichen, sich mitteilen. Und gleichzeitig in mir verankert werden.
Die Meditation sucht die Leere, die Freiheit, Gedanken anzusehen, wieder gehen zu lassen, selbst sitzen zu bleiben, schwer zu werden und leicht zugleich, verwurzelt mit dem Boden und doch nicht an ihm haftend. In die Leere und die Stille fliesst ein Bewusstsein, genau da, hier, jetzt, nirgends anders sein zu müssen. Annehmen was ist.
Und in diese Findung hinein geht die Tür auf, knarren die Dielen, klacken Deine Absätze, füllt Deine Stimme den Raum, klirren Ketten und Schlösser, ahne ich Deinen Körper, verheisst sich mir Deine Wärme. Und alles fragt mich, ob ich bereit bin, zu dienen? Meiner Lehrerin, meiner Göttin, meiner Bestimmung. Ja, ich will bereit sein, will es werden, immer mehr, immer bewusster.