Jeder Mann, den ich kenne, macht Selbstbefriedigung, will sich hoch treiben und dann entspannen. Druck abbauen.

Ist das zu nüchtern beschrieben, zu mechanisch? Ich sehe nicht in Euch Frauen hinein, aber nach meiner Wahrnehmung, mag sie auch ein wenig durch meine sklavische Natur verklärt sein, erlebt Ihr Frauen Eure Orgasmen ganz anders als wir. Gleichzeitig ist der Weg, die Reise, das ganze Körpergefühl und die mentale Einlassung viel feinstofflicher als bei uns Männern. Wir steuern viel eher schnurstracks auf den Höhepunkt zu, und wenn wir uns entleert haben, fällt die Spannung zusammen, und es ist, als würde ich aus einem Bett fallen, aus einem Traum erwachen. Leere. Ermattung. Druckabfall eben. Und da ist viel weniger Nachhall… das nächste Mal dann wieder…

Und doch wollen wir diesen Moment immer wieder erleben, wenn wir uns hochschaukeln, hochreiben und dann über den Punkt hinaus geraten, in dem wir noch irgend eine Kontrolle hätten… Ein Notprozedere für einsame Seelen, und das beschriebene Danach bekommt etwas Bitteres, wenn die Phantasien, die ich herbei gerufen habe, die über mich gekommen sind, verebben und die Leere das Elend einer Einsamkeit vertieft, weil der Partner für all das so Schöne fehlt.

Und jetzt? Ist alles anders. Die körperlichen Wahrnehmungen und Voraussetzungen sind nicht andere geworden, aber jedes Wichsen ist nun eingebettet in eine Kommunikation, ist Teil der Begegnung und Bindung und wird tatsächlich zu einer Vertiefung – ob ich nun selbst Hand an mich legen „muss“ oder Du es tust…

Und noch nie hat es so wenig Berührung gebraucht, um den Punkt ohne Umkehr zu erreichen…. Du bewachst, benutzt, geniesst Dein Eigentum und spielst mit ihm, und gleichzeitig erlebe ich Annahme und Versöhnung mit allem Sehnen. Und ich schäme mich auch nicht, zuzugeben, dass ich gar nicht gewusst habe, wie man mit so einem Pint auch noch umgehen kann, und wie feinfühlig er sein kann – in jedem Zustand…