
Geduldig, geschickt, wachsam, zielgerichtet, berechnend, entschlossen hast Du Dein Netz gewebt, geknüpft, gestrafft und mich, Deinen Besitz, Deine Beute, darin gefangen gesetzt. Und nun bist Du nicht nur die Herrin über Deinen sklaven. Du bestimmst auch über Deine Zeit und meine Verwendung in Zeit und Raum. Du legst fest, mit welchen Sinnen ich empfangen darf, und was und wann, und Du beobachtest genau, was Du womit auslöst.
Du liest Deinen sklaven, Du prüfst seine Reflexe, Du empfängst seine Reaktionen, trainierst meine Aufmerksamkeit und Demut. Wie lange ich auch in meinen Fesseln hänge, ich werde nicht aufhören, mich nach Dir zu strecken, nach Dir zu tappen, zu schnappen, zu wittern, und Du kannst sehen, dass ich förmlich die Ohren spitze, die Hautporen öffne… Und jede zarte Berührung meiner Lippen durch Deine Fingerkuppen öffnet Dir meinen Mund sofort. Ich schmecke Deine Finger, weiss längst, wie sie riechen, wie sie sich anfühlen, wie sie tasten und streicheln und forschen… Du berührst meine Zunge und beobachtest, wie ich schlucke, wie mein Mund abwechselnd sich trocken anfühlt und dann wieder der Speichel mir beinahe ständig aus den Mundwinkeln läuft.
Du raubst mir den Verstand, Du schaltest mein Denken aus, Du machst ein Triebstück aus mir, ich bin williges Fleisch, ein höriges, willenloses, schwer in den Seilen hängendes sklavenWesen, das sich danach verzehrt, für Deine Lust zu atmen…