
Erniedrigung und Züchtigung – was daran ist privat? Nun, die Erniedrigung in Gegenwart Dritter hat eine besondere Note. Sie wirkt anders auf mich ein, noch tiefer. Wichtig dabei scheint mir, dass die dritte Person eine wissende ist, vertraut mit uns, mit der Wirkung und Bedeutung solcher Handlungen. Es soll ja niemanden verstören, und es ist auch nicht die Absicht, mich wirklich nieder zu machen. Es wird mir und allen gezeigt, wer ich bin und vor allem in welchem Verhältnis ich zu meiner Herrin stehe. Und ganz sicher wird dabei auch die Verbindung zwischen uns zum Ausdruck kommen, die Harmonie, die hinter aller Deutlichkeit der Botschaft von Oben und Unten in Allem liegt.
Anders, wenn die Handlungen nicht der Abrichtung und Vertiefung an sich dienen, sondern eine Strafe sind. Strafen sind privat. Ich wüsste nur eine Person, die dabei mit Dir zugegen sein könnte. Weil ich ihr gegenüber meine Treue zu Dir mit versprochen habe. Strafen sind intim, sie behandeln eine Missachtung Dir gegenüber. Nur schon das verträgt keine Öffentlichkeit, enthält eine Scham, die korrigiert gehört, bevor ich Dir und anderen wieder unter die Augen trete. Es gibt dabei keinerlei Gedanken, wie irgendwas auf jemand Dritten wirken könnte. Es beruht alles erst recht auf Deiner Intention, Deiner Gefühlslage und meiner Sühne, die ich Dir zu leisten habe, ungeachtet des Urteils oder der Betrachtung Dritter. Sind wir dabei allein, wird mir auch zusätzlich deutlich, dass ich Dir allein ausgeliefert bin, Dir allein Rechenschaft ablege und Dir allein zu dienen habe, ohne Kompromisse. Die Ehre meiner Zugehörigkeit zu Dir, meiner Eigentümerin, habe ich immer wieder neu zu fühlen, zu bezeugen und zu verdienen.