
Die – männlichen – Triebe haben schon so viel Leid verursacht… sie können unkontrolliert mächtigen Schaden anrichten, oder aber so urgewaltig für das Leben selbst stehen. Sie reissen mit, lassen alle Kontrolle im Rausch versinken. Sie sind so stark, und ihre Kraft kann so viel zerstören.
Das hier ist ein Segen: Die eigenen Triebe verstehen, sich gut mit ihnen stellen, liebevoll und staunend sie und damit sich selbst entdecken und dabei genau fühlen, dass ein jeder Trieb nicht nur ein Es braucht, um sich abreagieren zu können, sondern ein Du, das wie eine Quelle gespiesen werden möchte, um die Kraft als reines Wasser zurück zu geben.
So aber kannte ich sie zuvor:
Ein tiefes inneres Verlangen, dunkel und verborgen, weil doch so verdorben, eine Kraft, nicht zu unterdrücken, nicht zu bändigen, zu handhaben. Eine Frucht, die zu nutzen so schwierig war, eine Körperlichkeit, die ich mir rein vorstellen wollte und in der ich mich doch so dreckig fühlte, so oft wie ich mich auch darauf einliess… So viele Bilder, in ihrer Stärke dunkel und kalt… hätte ich darin verloren gehen können?
Ja und nein. Ich glaube, wir haben alle in uns in aller Verzweiflung unerfüllten Verlangens auch ein seelisches Wissen, das sich vielleicht gegen Zerstörung nicht schützen kann, aber nie unempfänglich für die Liebe wird. Keine Seele ist je verloren, keine Lust muss ewig suchend bleiben. Und eines weiss ich ganz bestimmt: So lange wir uns mit unserer Lust auseinandersetzen, im Dialog mit uns selbst sind und kein Unverständnis dieses tiefe seelische Wissen erschüttern kann – so lange, also schon heute oder morgen, können wir unfassbar Schönes entdecken – und selbst entdeckt werden. Das sollten wir dabei nie vergessen. Wir können auch gefunden werden. Es wäre schade, würden wir uns gerade dann verstecken und damit selbst Grund für unser Unglück sein.
Ich danke Dir, dass Du mich entdeckt hast!
This dark or even light power…
The – male – instincts have already caused so much suffering… they can cause powerful damage uncontrolled, or they can stand so violently for life itself. They sweep away, let all control sink into intoxication. They are so strong, and their power can destroy so much.
This is a blessing: To understand one’s own urges, to stand well with them, to discover them and thus oneself lovingly and in wonder, and to feel precisely that each urge needs not only an It to be able to vent itself, but a You that wants to be fed like a spring, to return the power as pure water.
But this is how I knew it before:
A deep inner desire, dark and hidden, because yet so tainted, a force, not to be suppressed, not to be restrained, to be handled. A fruit that was so difficult to use, a physicality that I wanted to imagine pure and yet in which I felt so dirty, as often as I engaged in it…. So many images, dark and cold in their strength…. could I have gotten lost in them?
Yes and no. I believe we all have within us, in all the despair of unfulfilled desire, also a soul knowledge that may not be able to protect itself against destruction, but never becomes unreceptive to love. No soul is ever lost, no desire must remain eternally searching. And one thing I know for sure: As long as we deal with our lust, are in dialogue with ourselves and no lack of understanding can shake this deep soul knowledge – as long, that is already today or tomorrow, we can discover inconceivably beautiful things – and be discovered ourselves. We should never forget that. We can also be found. It would be a pity if we would hide ourselves just then and thus be the reason for our unhappiness.
I thank you that you have discovered me!