
Selfies können mit den heutigen Kameratechniken sehr persönlich sein. Du siehst jedes Härchen – oder eben Fältchen. Das verleitet nicht nur die Instagram-Gemeinde dazu, alle möglichen Filter und Bildbearbeitungsprogramme einzusetzen, um das eigene Erscheinungsbild zu optimieren. Doch was geschieht dabei? Wer wird man dadurch? Natürlich ist es komplett legitim und persönlich, was ich wem zeige – und wir alle haben unsere Vorstellung, wie wir gesehen werden – und auch, wie wir gerne gesehen würden.
So lechzen wir nach Anerkennung, nach Status, nach Bedeutung, nach Ausstrahlung.
Nun, Du siehst auf mein Gesicht, kommst wir wahrhaftig hautnah. Und Du siehst in mich hinein. Ich bin vor Dir weit offen und Dein Blick reicht ins tiefste Dunkel. Und ich bin ganz ruhig. Ich muss nicht auf eine bestimmte Weise wirken. Ich darf mich selbst werden. Das, was ich leisten soll und will, gelingt nur dann, wenn ich diese Tiefe zulasse. Doch wenn das gelingt, wenn ich dieses Vertrauen habe, dann ist nichts, was daraus folgt, eine Anstrengung, ein Bemühen, ein Krampf, eine Verstellung. Dann fliesst mein Wesen in ein Fühlen und Handeln. Und ich zeige mich der Person, die mich längst angenommen hat und welche die Macht hat, jedes andere Urteil zu verlachen, es weg zu pusten, von der Seele zu wischen, das Ego davon zu befreien. Und von einer liebenden Seele gefangen genommen zu werden, ist niemals ein Gefängnis.
A selfie of my soul for you
Selfies can be very personal with today’s camera techniques. You can see every little hair – or wrinkle. This tempts not only the Instagram community to use all kinds of filters and image editing programmes to optimise their appearance. But what happens in the process? Who does it make you? Of course, what I show to whom is completely legitimate and personal – and we all have our idea of how we are seen – and also how we would like to be seen.
So we crave recognition, status, significance, and charisma.
Now, You look at my face, we truly get up close and personal. And You look into me. I am wide open before You and Your gaze reaches into the deepest darkness. And I am completely calm. I don’t have to appear a certain way. I am allowed to become myself. What I am supposed to and want to achieve only succeeds when I allow this depth. But when that succeeds, when I have this trust, then nothing that follows from it is an effort, a striving, a cramp, a pretence. Then my being flows into feeling and acting. And I show myself to the person who has long since accepted me and who has the power to ridicule every other judgement, to blow it away, to wipe it from the soul, to free the ego from it. And to be captured by a loving soul is never a prison.