Dies ist kein trauriges Bild. Ich will gerne erklären, wofür es für mich steht:

In meinen Gedanken bin ich immer mehr sklave, als ich es dann leben kann. Ich meine dabei nicht die Sexualität. Ich habe in meinem alltäglichen Verhalten Limiten, für die ich mich immer wieder vor Dir schäme. Und nicht selten musst Du sie mir erst offenlegen und mich damit konfrontieren.

Ihr kennt das Alle: Ihr habt einen Charakter, Eigenschaften, ein über Jahrzehnte ausgebildetes Verhalten, Reflexe, mit denen Ihr in bestimmten Situationen immer gleich reagiert, obwohl Ihr schon längst wisst, dass sie nicht wirklich gut für Euch sind. Ich will nicht vor mir fliehen, ich will zu mir hinfinden. Ich will nicht in den Bildern von mir leben, die mir vermeintlich erlauben, gut auszusehen. Denn vor meiner Herrin muss ich nicht scheinen. Ich darf Sein. Mich selbst. Und wenn ich Fehler mache, darf ich sie zugeben. Nichts ist denkbar, für das es nicht gälte, und doch falle ich immer wieder in meine Muster. Und in diesen Bahnen geschieht kein Wachstum, keine Entwicklung.

Ich bin froh, dass Du nicht loslässt, bildlich gesprochen die Stricke nicht löst, mich auch ohrfeigst, wenn ich es verdiene, mir aber auch die Zeit und den Raum gibst, mich zu fangen und zu spüren, dass Du immer da bist und mich hältst. Angekommen bei meinem Wesen, bist Du schon da und breitest die Arme aus, um sie um mich zu schliessen.

---

The slow development

This is not a sad picture. I would like to explain what it stands for me:

In my thoughts, I am always more of a slave than I can live. I don’t mean sexuality. I have limits in my everyday behaviour for which I am always ashamed before you. And not infrequently you have to reveal them to me first and confront me with them.

You all know this: you have a character, traits, and behaviour that has been trained over decades, reflexes with which you always react in the same way in certain situations, although you have known for a long time that they are not good for you. I don’t want to flee from myself, I want to find my way to myself. I don’t want to live in the images of myself that supposedly allow me to look good. For I do not have to shine before my mistress. I am allowed to be. Myself. And if I make mistakes, I am allowed to admit them. Nothing is conceivable for which it doesn’t apply, and yet I fall into my patterns again and again. And in these patterns no growth, no development happens.

I am glad that you don’t let go, metaphorically speaking, that you don’t loosen the ropes, that you also slap me when I deserve it, but that you also give me the time and the space to catch myself and to feel that you are always there and hold me. Arrived at my being, you are already there and spread out your arms to close them around me.