Liebesbeziehungen

credit: Illustration vom diener der SHI – courtesy of kink.com

BDSM ist für uns erlebte tiefste Intimität, aufgefangen und begleitet von einer engen Verbundenheit in einer Femdom-Beziehung. Beziehungen werden von herzwarmen Wechselwirkungen geprägt und genährt und führen dazu, dass wir Menschen uns in unserer Haut wohl fühlen, weil wir gesehen und geschätzt, geachtet werden. Das ist für uns so, für Euch Lesenden, für alle Menschen, und uns Allen wünsche ich diese Erfahrung so sehr:

Dass es einen lieben Menschen gibt, der neugierig ist auf dich, dich kennen und sehen will und in Allem fühlt, dass du etwas Besonderes bist. In einer Femdom-Beziehung mögen die Rollen gegeben sein, aber dennoch oder vielleicht gerade deshalb ist es so essentiell, dass wir keine Rolle spielen, sondern in der Rolle als Mensch wahrhaftig fühlen und handeln.

Manchmal frage ich mich, wie viele Kriege NICHT geführt würden, wäre es den Menschen natürlich gegeben, die eigene Welt zu gestalten und damit zufrieden zu sein. Könnten wir doch auch unsere Körper mit der Liebe ernähren, denn davon gibt es in der Welt genug, ja, einen Überfluss. Sie muss nur frei gelegt werden. Das ist nicht naiv, das ist nach meiner tiefsten Überzeugung wahr. Unsere Erfahrung ist, dass die Liebe stärker ist als der Tod, und selbst wenn du denkst, sie würde Dir niemals so begegnen, wie du es wünschst, kann sie dich einen Pessimisten schimpfen und das Gegenteil beweisen. Offen sein, bleiben, werden, und alles einsammeln, was uns sagt, dass wir liebenswert sind. Es gibt davon so viel. Als Herrin. sklave. Frau. Mann. Mensch. Als Geschöpf dieser Erde – oder eben doch des Himmels, Du mein Engel, Du?

12 Kommentare zu „Liebesbeziehungen

  1. Schöne und wahre Worte – ganz unabhängig von der Beziehungsform.
    Es ist oft schwierig sich auf die eigene Form der wirklich liebenden – und damit verletzlichen – Beziehung einzulassen.
    Schön, wenn ein Mensch oder noch besser ein Paar diese Form für sich gefunden hat.
    👍🍀🤗

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    1. Danke Dir für Deinen schönen Kommentar und willkommen auf unserem Blog!
      Ja, Liebe ist auch immer ein Wagnis, eine Öffnung, die man für sich und für einander wagt. Gleichzeitig versuchen wir, einander ganz viele Erfahrungen zu schenken, die davon zeugen, dass die Liebe in uns keinerlei Panzer braucht, sondern fließen darf. Denn wir wecken sie für einander, sie war und ist und bleibt immer da. Und was mich meine Herrin auch lehrt, ist, dass Liebe annehmen und sich also zu öffnen, ein Liebesdienst für mich selber ist – und der kann mich nur in die Freude führen und nicht zu meiner Verletzung.

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          1. Würdest Du „Dienen“ mit „Hingebung“ ersetzen, würde ich Dir unwidersprochen zustimmen, da die Natur des Lebendigen niemals ausschließlich Dienen sein kann – die (Über-)Lebensfähigkeit ginge verloren.
            Setzt Du die „Lebensfähigkeit“ stillschweigend voraus, stimme ich Dir auch so zu.
            (Bitte verzeih meine Spitzfindigkeit, aber ich meine immer beide Arten des Dienens im obigen Sinne…)
            😉🍀🤗

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            1. Wir geniessen Deine klugen Gedanken! Je intensiver über etwas nachgedacht wird, um so feiner kann man den Besonderheiten nachgehen. Das mag dann anderen „spitzfindig“ erscheinen. Ich finde es interessant, dass Du nicht von Hingabe schreibst, sondern von Hingebung. Mein spitzfindiger Beitrag dazu (zwinker) ist, dass ich darin die Darreichung in der Hingabe sehe, also die Tat aus der Haltung heraus.
              Mein Dienen ist – natürlich – die Hingabe eines lebensfähigen Menschen – denn ich löse mit meinem Dienen ja Gegenfreude aus, bekomme also sehr viel zurück. Und darüber hinaus lerne ich mich kennen und kann so Stärke und Lebensfähigkeit aus allen Erfahrungen sammeln, die ich im Jetzt machen darf. Und auch der oder die Führende gibt und braucht für diese Kraft erst recht Gewissheit und Bejahung ihres / seines Wesens:
              Ich stimme Dir zu, dass die Lebensfähigkeit eine eigenständige Kraft sein muss – deswegen reden wir sehr oft davon, dass sorgende Herrschaft wie dienende sklavische Liebe beseelt sein soll vom Wissen um den eigenen Wert als Person – den wir einfach erkennen mögen und ehren.
              Jedes Dienen ist dann kraftvoll und lebensfähig, wenn es aus der inneren Kraft, dem Wissen um die eigene Liebeswertigkeit, geschieht. Auch wer der Allgemeinheit dient, einem sozialen Projekt sich verschreibt, fühlt sich getragen von einem entsprechenden Sinn, aus dem er immer wieder Kraft zieht.

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            2. Das Dienen (die Hingebung) zeigt, respektive beweist, dass es Hingabe und Unterstützung gibt, dass niemand alleine ist, wenn auch selbst Hilfe und Unterstützung gebraucht wird. Und es bzw. sie zeigt die Stärke, den der, der dient trägt nicht nur sich selbst, sondern auch jene, denen er dient (soweit möglich).
              Dies ist zumindest mein Glaube und meine Hoffnung. Denn der Dienst, in welchen ich mich versuche, führt mich auch immer wieder an meine Grenzen.
              👍🙏🤗

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            3. Lieber Ankor – das berührt! Da steckt so viel Lebenserfahrung, Glaube, Überzeugung und Liebe und Wille drin – und wir wünschen Dir sehr, dass Du auch die Wechselwirkung erfährst und Du siehst und fühlst, was Du bewirkst. Menschen sind oft „sperrig“, wenn es darum geht, anzunehmen – und den Wert der Gaben zu erkennen und zu ZEIGEN, wie wichtig sie ihnen sind. Aber auch das ist ein Lernprozess…

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            4. Wahre Worte. Und vielen Dank für das Kompliment.
              Mein „Problem“ ist (bildhaft gesprochen): Ich diene einer Krankheit, damit der Mensch, der sie trägt ein würdiges Leben führen kann. Und Krankheiten sind im allgemeinen sehr rudimentäre „Wesen“, welche Konzepte wie Liebe oder Hingabe nicht kennen. Ihnen geht es nur um den Fortbestand ihrer selbst, was sich z.B. im Krankheitsgewinn ausdrücken kann. Dann wird es für den von der Krankheit Betroffenen schwierig, von sich selbst abzusehen und den wahren Wert zu realisieren, geschweigedenn, ihn zu würdigen. Da wird die Abgrenzung zwischen Hingebung und Selbstaufgabe manchmal schwierig. Und es wird zu einer harten Lernaufgabe, sich selber zum Dienst zu bewegen, wenn man den Sinn nur aus sich selber schöpfen muss – aus dem Erkennen, daß das eigene Leben genauso fragil ist.
              🙏🍀🤗

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            5. Lieber Ankor – wir fühlen auf Schritt und Tritt Deinen beeindruckenden Ansatz, wie Du Dich selbst mit Deinen Voraussetzungen bereifen und annehmen kannst – in einer Weise, die Dich trotz aller Schwierigkeiten begreifen lässt, dass Du den Teilen, die Dich mehr oder weniger behindern – mit einer besonderen Dienstbereitschaft begegnen kannst. Ja, unsere Krankheiten, unsere Züge, die wir als Handicaps empfinden, haben eine Wesenheit. Sie begleiten uns unter Umständen durch unser ganzes Leben – aber genau so, wie sie sich verändern können, ist es uns möglich in der Art, wie wir ihnen begegnen. In Deinen Eigenheiten liegt womöglich eine Liebe begründet, die Du befreien kannst, indem Du selber liebevoll – dienend den eigenen Bedürfnissen – auf Dich blickst. Annahme und Hingabe statt Selbstmitleid oder Selbstaufgabe (in der Wirkung gar nicht so verschieden…) ist oft schwer, und tatsächlich ist niemand da, dem das so wichtig ist, ja, sein muss, wie Dir. Aber es lohnt sich so sehr. Denn mit der gleichen Herausforderung, mit der die Annahme unserer Limiten verbunden ist, gilt es auch zu sehen, wie viel von unserem Wert genau darin begründet ist, dass wir diese Aufgabe immer wieder anpacken: Dein Blog ist voll von Menschen, die sehr gut spüren, welch Arbeit Du in Deinem Dienen leistest: Eine Herzarbeit. Oh ja! Du findest im Schreiben den Schlüssel, Dich zu öffnen – und ich versichere Dir, das wird gesehen. Und Du BERÜHRST Deinerseits Menschen.
              Und: Keine Krankheit erschöpft sich im Sinn, dass sie krank macht. Manche mag nicht geheilt werden können – aber wir selbst können sehr wohl heiler werden, wenn wir den Umgang mit ihr finden. Wir können über sie hinaus blicken – und manchmal kann sie uns womöglich Bewusstseinsmomente ermöglichen, die sich uns sonst gar nicht erschliessen würden.

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            6. Vielen Dank für Eure weisen und tiefgehenden Worte. Ich werde sie noch mehrmals lesen dürfen, um alle Ebenen, die ich im Augenblick zum Teil erst erahne, wirklich zu erfassen.
              Zum Beispiel, da die Krankheit, von der ich schrieb, nicht ich, sondern meine Frau trägt, und ich vermute, Ihr spracht von meinen Einschränkungen. Eure Worte haben mich in diesem Zusammenhang (in beiden Interpretationen gemeinsam) zu einer Erkenntnis gebracht, die ich bis jetzt nicht wahrhaben wollte: Jedes Mitleid ist auch Selbstmitleid. So wie jeder Dienst auch Dienst an seinem eigenen inneren Herrn ist. Solche Erkenntnisse – so einfach sie erscheinen mögen – sind doch immer wieder schwer erkämpfte Entwicklungsschritte im Ringen mit sich selbst. Vielen Dank für diese Hilfestellung in der Suche nach mir selbst.
              🙏🍀🌈

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            7. Weise erscheinen wir Dir wohl nur, weil Du fähig bist, in unseren Gedanken Anregungen für Dich zu finden. Der Zuhörer adelt hier die Redenden…
              Und tatsächlich sind wir davon ausgegangen, dass Du Deine Einschränkungen gemeint hast. Schön, kannst Du dennoch etwas damit anfangen!

              Nimm dir Zeit und spüre allem nach. Deine innere Stimme, deine Intuition wird dir dabei helfen, das Licht in allem wahrzunehmen – und wenn der Weg Schlaufen hat und keine gerade, ebene Strecke, so winkt doch immer – und auch in jedem Dienst für das Du – die gesteigerte Nähe – und damit Wärme zu sich selbst.

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